Hund aufs Sofa oder ins Körbchen?

Hund auf dem Sofa oder ins Körbchen

Ob der Hund in seinem Korb liegt, auf dem Sofa oder mitten im Flur – den meisten Hundehaltern ist das egal. Dabei ist dieses Thema ganz und gar nicht unwichtig, meint Hundeerziehungsberater Holger Schüler.

Warum will der Hund denn aufs Sofa?

Es ist eindeutig der Ort, an dem sich die „wichtigen“ Leute aufhalten. Es ist erhöht, so dass man eine gute Aussicht hat. Es befindet sich schön mitten im Geschehen. Es ist also der ideale Platz, wenn man immer alles im Blick haben und nichts verpassen möchte. Und klar: Wenn man selbst der allerwichtigste ist! Ähnliches gilt übrigens, wenn der Hund gerne mitten im Flur liegt oder genau vor der Tür.

Na ja, sagen Sie: Soll der Hund sich doch ruhig wichtig vorkommen und auf alles aufpassen. Das ist doch nicht so schlimm. Für Sie nicht – aber für Ihren Hund schon. Denn er hat damit eine Rolle im Familienverband, die ihn überfordert und stresst. Haben Sie einen unruhigen, nervösen Hund? Überforderung durch zu viel Verantwortung im „Rudel“ kann eine Ursache davon sein.

Nein, sagen Sie – mein Hund ist nicht nervös und überfordert! Dann haben Sie wahrscheinlich ein selbstbewusstes Exemplar, dem es nichts ausmacht, sich als Chef im Ring zu fühlen. Und wie läuft es, wenn Ihr Hund hören soll? Er kommt – wenn er will?

Ich nenne solche Hunde immer „Graf Bobby“ – Hunde. Meist freundlich und durchaus zur Zusammenarbeit bereit, solange sie Lust dazu haben. Aber wenn es darauf ankommt, wird ein solcher Hund immer seine eigenen Entscheidungen treffen. Da kann der Mensch dann schimpfen und brüllen, wie er will.

Die Mensch-Hund-Beziehung

Und all das nur wegen dem Sofa? Nein, natürlich nicht. Die Sofafrage ist nur ein Indiz, wie die Mensch-Hund-Beziehung funktioniert. Trifft der Hund stets eigene Entscheidungen – oder macht sich der Mensch die Mühe, klare Regeln aufzustellen und durchzusetzen?

Nicht, um den Hund zu ärgern, sondern um ihm zu zeigen: Ich trage die Verantwortung! Dadurch wird die Beziehung zu Ihrem Hund tiefer und besser: Denn er wird sich bereitwilliger Ihrer Führung anvertrauen und unterordnen. Ohne viel Tamtam.

Die Frage, wer wo liegen darf, ist einfach eine von vielen Regeln, die für den Hund die Struktur des Familienverbands verständlich machen. Er sollte einen eigenen Ruheplatz haben, etwas abseits vom Geschehen.

Anfangs muss sorgfältig trainiert werden, damit der Hund sich bereitwillig dorthin schicken lässt und seinen Platz auch freiwillig aufsucht. Er muss sich dort entspannen können und seinen Platz rundum toll finden. Ich empfehle deshalb immer, den Hund einige Wochen lang in seinem Korb zu füttern.

Und auf das Sofa darf Ihr Hund ja immer noch: Zum Kuscheln, mit Ihnen gemeinsam. Das macht das Sofa viel spannender und besser in den Augen des Hundes, als wenn er den ganzen Tag darauf herumlümmeln darf.

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